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7 | Ikone Rudi Dutschke

Illustration: Yves Haltner

Illustration: Yves Haltner

Ikone Rudi Dutschke. Seinen ersten großen Auftritt hat der Soziologiestudent am 22. Juni 1966 beim Sit-in im Henry-Ford-Bau. Knapp zwei Jahre später wird der bekannteste Sprecher der Außerparlamentarischen Opposition bei einem Attentat lebensgefährlich verletzt. Das löst die schwersten Unruhen aus, die die Bundesrepublik bis dahin erlebt hat. Auf dem Campus ist heute ein Weg nach Rudi Dutschke benannt.


Quellen und weitere Informationen

Rudi Dutschke, Soziologiestudent an der Freien Universität, war ein Wortführer der Studentenbewegung in den 1960er Jahren. Als Mitglied des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) spielte er eine herausragende Rolle bei der Planung und Umsetzung von Protestaktionen und der Implementierung von Diskursen. Dutschke war Marxist, geistiger Anführer der APO (Außerparlamentarische Opposition), mitreißender Redner und Analyst.

Am 11. April 1968 wurde Dutschke von Josef Bachmann, einem rechtsradikalen Arbeiter, durch drei Schüsse lebensgefährlich verletzt. An den Ostertagen nach dem Attentat kam es zu den schwersten Unruhen, die die Bundesrepublik bis dahin erlebt hatte. 1973 wurde Rudi Dutschke mit der Arbeit „Zur Differenz des asiatischen und westeuropäischen Weges zum Sozialismus" promoviert. Ein Jahr später veröffentlichte er eine populärwissenschaftliche Fassung seiner Dissertation über den Marxisten Lukács. Heiligabend 1979 ertrank Rudi Dutschke nach einem epileptischen Anfall – eine Folge der Hirnverletzung durch das Attentat – in der Badewanne.